Das Leben in Yangon

Der Kulturschock sitzt tief. So viel Freundlichkeit gepaart mit so viel Schönheit und so viel Armut.

Jeder Tag mit Noel ist ein toller Tag. Selbst wenn es zum Frühstück nur eklige Nudeln mit Zwiebeln gibt. 

Für heute hat Noel eine Zugfahrt geplant. Ich habe ihm gesagt er darf alles entscheiden, da ich einfach happy bin das er hier ist, es sein Jahresurlaub ist und ich schon so viel in Asien gesehen habe. Für die Zugfahrt hat sich dann auch Jan vom Vorabend angeschlossen. 

Schon der Weg zum Bahnhof war ein Abenteuer. Hier ist eine andere Welt. 

Die Zugrundtour hat und 200 Kyat gekostet (0,12€ für 3 Stunden Zugfahrt). Selbst im Zug wurde alles verkauft. Zigaretten, Spielzeug, Wasser, SIM-Karten, Essen,...

Nach einer Stunde Zugfahrt kamen wir an einen Markt. Hier stiegen wir aus und schauten uns etwas die Gegend an. Es ist unglaublich wie es hier abläuft. Am Bahnhof verkaufen die Leute ihre Sachen auf den Schienen. Sobald ein Zug kommt klappen sie alles ein und sind in 15 Sekunden weg. 95% der Marktfläche war allerdings nebenan. Schon auf dem Weg dort hin befürchtete ich das schlimmste. Aber es wurde noch getoppt. Das Essen lag in Körben auf dem Boden und vom Boden oder von Ständen aus verkauften die Menschen ihre Waren. Was allerdings mit den Abfällen wir zB alten Kokosnüssen oder sonstigen passiert kümmert die Leute wenig. So kam es, dass der gesamte Trampelpfad durch die Gassen des Marktes aus Müll bestand. Zwischendurch sagen wir Menschen dort schlafen Bzw. leben. Wir sahen Straßenhunde, Schlammwege, Fisch transportiert auf Holzkarren, einen Obdachlosen der sich mitten im Markt einen runterholte und vieles mehr. Ich ekelte mich bei jedem Schritt. Unglaublich wie die Menschen hier leben. Man fühlt sich in diesem Moment wie ein Armutstourist. Jan sagte dann noch: "Das ist krass. Wir sind jung und haben nichts in unserem Leben geleistet. Nur weil wir woanders gebohren wurden können wir mit unserem Taschengeld den ganzen Stand von einem dieser Leute kaufen die ihr Leben lang hart gearbeitet haben." #truewords

Mit dem Zug ging es dann wieder zurück. Anfangs war er sehr leer wie man an Noel sehen kann. Was meint ihr wie viele Leute da noch zwischen Noel und die anderen rein passen?!

Richtig, 4 Personen! 

In Hostel musste ich umgehend duschen und habe dann nur noch gechillt. Mein Kopf musste diese ganzen Eindrücke erst mal verarbeiten.