It will be fun they said...

Heute geht es bis zum Base Camp vom Rinjani Vulkan

05:30 werden wir aus dem Hostel abgeholt. Nicht gerade meine Lieblingszeit. Aber man kann es ja nicht ändern. Haben ja einiges vor uns. Ziel für heute ist das Basecamp, in welchem wir übernachten werden bevor es morgen auf die Spitze geht. Nach 2 Stunden fahrt sind wir am Treffpunkt angekommen. Von hier hat man schonmal eine sehr schöne Aussicht auf den Berg. 

Am ersten Treffpunkt haben wir dann einige weitere Personen kennengelernt. Nach weiteren 60 Minuten Fahrt und einem Reifenplatzer sind wir dann am Vulkan angekommen. Als ich mir die Reifen genauer angeschaut habe, wurde mir bewusst, dass keiner der Reifen in Deutschland zugelassen wäre. Aber wir sind gut dort angekommen. Es liegen nun 7 harte Stunden vor uns bis zum Basecamp. 

Bis zum Basecamp gab es 5 Checkpoints. Am ersten waren alle noch motiviert, wie man am Bild erkennen kann:

(Von links nach rechts: Al unser Führer, Saibot, Stefanie, Benedikte, Sean, Jessica, Ashley und unten ist dann noch Jesus)

Beim zweiten Checkpoint gab es dann  Mittagessen. Hier waren wir schon alle etwas müde. Auch wenn das schlimmste erst noch kommen sollte. Nur zu dem Zeitpunkt wusste man das ja noch nicht. 

Kurz nach Checkpoint 2 kam dann eine große Meute den Berg runter. Zuerst dachte man sich nichts dabei, bis Mann dann die Trage sah. Ein komplett in Folie eingewickelter Mensch wurde von mehreren Lokals auf Bambusstäben herunter getragen. Hier zu wissen, dass ein toter Mensch unter dieser Folie ist hat einem schon ein etwas mulmiges Gefühl gemacht. Aber es muss ja weiter gehen. 

Aktuell sind auf diesem Pfad sehr viele Menschen unterwegs. Hauptsächlich Lokals die den Berg besteigen. Darunter auch einige wenige Kinder. Grund dafür ist das Ende vom Ramadan. Nach dem Zuckerfest ist es eine Art Tradition / Ritual, dass die Moslems diesen Berg besteigen. Sofern sie körperlich dazu in der Lage sind. 

Nach einiger Zeit sind die beiden südkoreanischen Mädchen zurückgefallen und wir mussten vorerst alleine weiter gehen. Der Führer hat dann auf die beiden Mädels aufgepasst während es für uns weiter ging. Nach dem beiden Mädels erwischte es dann mich. Ich konnte das Tempo der Gruppe nicht mehr halten und bin zurück gefallen. Wie beim Fußball bekam ich dann auch hier Krämpfe in den Beinen. Kurz bevor ich oben im Basecamp angekommen bin hatte jeder meiner Beinmuskeln einen Krampf gehabt. Es gab Momente da habe ich schwarz vor Augen gesehen. Eventuell war es aber auch nicht die beste Idee den Guides nicht zu vertrauen was das Wasser angeht. Am Vortag hat mir ein deutsches Paar berichtet, dass die Wasserflaschen auf dem Berg wieder mit Quellwasser aufgefüllt werden, direkt neben den Toiletten. Daher habe ich mir für den Abstieg eigenes Wasser mitgenommen. Was aber auch 4,5kg mehr Gewicht bedeutete. 

Oben angekommen wurde ich unter Jubel von den anderen Gruppenmitgliedern begrüßt. In Gedanken, dass der schlimmste Teil nun hinter mir liegt (ich naiver Trottel) war ich einfach nur froh endlich oben zu sein. 

Mit der Aussage "vielleicht sollten wir am Eingang des Basecamps auf Al warten damit er uns unser Zelt zeigt" stieß ich nicht auf sehr viel Zuspruch. Also mit allen Mann durch Camp. Kurz vor Ende des endlos lang wirkenden Basecamps wollte man dann doch auf Al warten. Hier konnten wir den Sonnenuntergang dann auch anschauen. Schon vor dem Sonnenuntergang gab es hier eine unglaubliche Aussicht. 

Endlich tauchte Al auf. Er hat uns gesucht und wir sollten ihm zum Zelt folgen. 5-10 durchs Camp gelaufen, 15 Meter neben dem Eingang war dann unser Zelt. Recht zu haben is ja manchmal schon sehr geil. 

Leider gab es hier keine duschen. Wir konnten 30 Minuten zur Quelle klettern und 30 Minuten zurück. Aber das war uns für eine Dusche zu anstrengend. Also mit Tempos und Wasser eine Grundreinigung. Wer mich kennt, der kann sich vorstellen wie toll ich das fand. Geschlafen wurde dann mit 2 Tshirts, Pulli und einem vorher von 200 Leuten benutzten mockerndem Schlafsack. 

Nach Eintritt der Dunkelheit konnte man einen unglaublichen Sternenhimmel sehen. Die Kamera konnte diesen leider nicht einfangen. Aber in meinen Erinnerungen bleibt er für immer. 

Einzuschlafen war sehr schwierig. Es war kalt, es stank und es war noch sehr früh. Aber der Wecker geht um 2:20. als ich endlich eingeschlafen war würde ich unsanft geweckt. Jemand schlug auf mich ein. Ich drehte mich, schaute und sagte mir "what the fuck machst du da Jesus?". Seine Antwort "ich suche meinen Backpack". Ich musste dann so lachen, da er seinen 30cm Backpack mit einem 181cm großem Mensch verwechselt hat, dass ich nicht einmal böse sein konnte.